Weihnachten in Japan

Vielleicht habt ihr euch gefragt, wie ich eigentlich Weihnachten gefeiert habe. In Japan hat Weihnachten nichts mit Religion oder dergleichen zu tun. Gewissermassen geht es nur um die kommerziellen Zwecke. Lichterketten und Beleuchtung im Überfluss, Weihnachts-spezial-editionen von diverse Marken wie Starbucks, McDonalds & Co., in jedem Laden die gleiche Weihnachtsmusik und ganz viel Essen. Mir gefällts. Üblich ist es, an Heiligabend KFC zu essen und wenn man nicht schon Wochen im Vorraus sein Hähnchen bestellt steht man mit leeren Händen da. Ausserdem gibt es Weihnachtskuchen mit viel Deko und allerlei Süssigkeiten zu essen. Gesungen, aus der Bibel vorgelesen oder gar in die Kirche gegangen wird kaum – es gibt kaum japanische Christen. Allerdings mögen die Leute hier einfach die Weihnachtsstimmung, haben einen Grund Familie und Verwandte zu besuchen, oder mit dem Schwarm etwas essen zu gehen. In Yokohama gibts sogar einen deutschen Weihnachtsmarkt! Da gabs lecker Stollen, Lebkuchen und Glühwein. Da ich vom 22.-25. auf Schulreise war, um genau zu sein in Yakushima, möchte ich gerne teilen, was wir auf der Weltkulturerbe-Insel alles schönes gemacht haben! 

12/22/18 - Tag 1

Ich musste ziemlich früh aus dem Haus, denn um 7:00 war Treffpunkt am Flughafen Haneda. Von da aus sind wir dann nach Kagoshima geflogen und haben von da aus die Propellermaschine nach Yakushima genommen. Anschliessend alle 30 Schüler in zwei Busse geladen und in einem Kulturcenter (vegan) zu Mittaggegessen. Anschliessend noch zwei Mussen über die Pflanzen- und Tierwelt abgeklappert. Wir haben die vier Tage in einem Forschungszentrum verbracht, welches wir ganz für uns hatten – glaube daher kam der Stolze Preis für die Schulreise. Der Koch hat allein für uns gekocht und immer an alle gedacht! Mich kannte er mit vollem Namen, da ich die erste Vegetarierin war, die er in seinem ganzen Leben getroffen hatten. Wir haben uns dann etwas darüber ausgetauscht und er meinte das wäre echt eine super Sache, aber für ihn wäre es nichts. Abends haben wir noch Unterricht gehabt – Astrologie. Sternenbilder und den Mond durch ein Teleskop betrachtet.

12/23/18 - Tag 2

Wandertag! In Gruppen wurden wir Guides zu geteilt. Unsere Gruppe bestand aus 5 Leuten, habe wirklich gute Freunde gefunden! Mit Aimi und Momoka habe ich mich die ganze Zeit über super verstanden. Ein Lehrer hat uns auch noch begleitet. Beim wandern durch den Nationalpark haben wir uns alle unterhalten. In Japan hta man ein ganz anderes Verhältnis zu Lehrern und wir haben uns alle gemeinsam sogar über das hoffnungslose Liebesleben des 35-Jährigen Geschichtslehrers unterhalten. Es hatte am Vortag geregnet und alles war nass. Das war echt gefährlich, wir haben sogar noch ein Gruppenfoto am Abgrund einer Klippe geschossen. Zu Mittag gabs die mitgeschleppten Benots, welche aus Onigiris bestanden, diese dreieckigen Reisdinger. Yakushima hat viel zu bieten. Traumhaftschöne Natur, auf Rehen reitende Affen und gigantische Bäume. Nachdem alle hundemüde waren, beschlossen wir es mit der Nachtwanderung sein zu lassen und stattdessen den Film Prinzessin Mononoke zu schauen.

12/24/18 - Tag 3

Mit dem Bus sind wir einmal rund um die Insel gefahren und haben uns ab und zu die Beine vertreten. Auf Yakushima gibts viele Rehe und Affen, die haben wir dann eine Weile beobachtet und fotografiert. Wasserfälle haben wir auch einige gesehen. Das waren aber alles ziemlich touristisierte Orte mit mehr Chinesen als Einheimischen. Mittagessen gabs am Meer mit den wieder mitgebrachten Benots. Anschliessend auf die Ponkan Plantage und fleissig Citrusfrüchte essen und pflücken. Ponkans sind im Prinzip grosse Mandarinen, aber der Geschmack ist etwas süsser. Abends gabs Hühnchen und für mich fritiertes Gemüse. Anschliessend Weihnachtskuchen, was hier Tradition ist, und ganz viele Süssigkeiten. Selbst mitgebrachte Geschenke wurden auch ausgetauscht. Bis auf eine Tamborine, Gesichtsmasken und vorhin gepflückte Ponkans haben sonst alle Süssigkeiten bekommen. Weihnachtslieder wurden nicht gesungen, aber wir haben später zusammen in einer kleinen Gruppe am Klavier ein bisschen geklimpert. So richtiges Weihnachtsfeeling hatte ich nicht, aber es war ein schöner Tag!

12/25/18 - Tag 4

Morgens haben wir alle entweder Schlüsselanhänger oder Ketten aus Holz (genauer gesagt Yakusumi, uralte und grosse Bäume) geschnitzt. Anschliessend schnell gepackt und gebruncht. Mit dem Bus noch zu einem Geschenkeladen wo jeder im Schnitt so 80 CHF für Omiyage (Mitbringsel) für Freunde, Familie oder Schulclubs ausgegeben hat. Jeder steht hier regelrecht unter Zwang, solche Geschenke von seinen Reisen mitzubringen und ichw urde vom Kauffieber angesteckt. Habe in meinem Leben noch nie so viel auf einmal an Geschenken gekauft. Mit grossen Taschen und vollen Händen gings dann über Kagoshima wieder zurück. Dort hatten wir einen zweistündigen Aufenthalt, den wir mit Schlafnachholen verbracht haben. Von Tokio sind dann alle mit dem Zug nach Hause. Was eine schöne Reise! Habe viele neue Freundschaften geschlossen und ganz tolle Landschaften gesehen.

8 Gedanken zu „Weihnachten in Japan

  1. Hallo mein Schatz
    Dass es einen deutschen Weihnachtsmarkt mit allem Drum und Dran in Yokohama gibt, hätte ich mir nicht vorstellen können! Es muss sehr eindrücklich sein, immer neue Facetten Deines Gastlandes kennenzulernen. Auf Deinen Bericht über Yakushima und Deine Reise in die Berge bin ich schon sehr gespannt. Natürlich bin ich auch sehr neugierig, wie Du den Jahreswechsel erleben wirst 🙂
    In Liebe
    Mama

  2. Lustig – ein deutscher Weihnachtsmarkt in Yokohama. Mit Weihnachten – ich schätze viele Europäer sehen es eigentlich ähnlich, ist mehr ein Fest der Familie geworden, als ein Christliches Fest.
    Hast Du wieder schön geschrieben.

    dad
    Papa

  3. Hallo mein Schatz

    Hatte eigentlich schon kommentiert, ist aber wohl verschwunden…Hätte ich nicht gedacht, dass Du einen deutschen Weihnachtsmarkt in Yokohama vorfindest! Die Japaner sindimmer für eine Überraschung gut 🙂

    In Liebe
    Mama

  4. Hallo mein Schatz

    Was für eine grossartige Reise!! Da hast Du sicherlich ein absolut unvergessliches Weihnachten erlebt, man könnte fast neidisch werden…Den Hinweis, dass ihr Fotos am Abgrund gemacht habt, hätte ich jetzt nicht gebraucht 🙂
    Danke für Deinen tollen Blog, so bin ich fast ein bischen dabei… Ein neuer Beitrag von Dir ist immer eine grosse Freude!

    In Liebe
    Mama

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