Silvester wird in Japan, ganz anders als in der Schweiz, sehr meditativ und ruhig „gefeiert“. Die Woche vor Neujahr wird das ganze Haus geputzt und es wird überall Kieferndeko aufgestellt. (Kadomatsu) Zu essen gab es am 31.12 Toshi-koshi Soba, es soll Glück bringen die speziellen Nudeln vor Neujahr zu essen.
Mir zu liebe sind meine Gasteltern zu dem grossen Countdown in Yokohama, Minatomirai gegangen. Das war total abgefahren, auf dem grossen Riesenrad erschien der Countdown und alle haben auf das neue Jahr angestossen – das Jahr des Wildschweines.
Die erste Woche des Januars wird nur ein Gericht – Osechi Ryori – gegessen. Normalerweise kauft man das für teuer Geld, aber meine Gastmutter und ich haben die Tage vor Neujahr wacker in der Küche Gemüse geschnibbelt. Das war total viel Arbeit, das Gericht für die ganze Woche zu kochen. Eigentlich ist der religiöse Sinn dahinter, dass die „traditionelle Hausfrau“ an den festlichen Tagen nicht in der Küche rackern muss. Für mich ist das irgendwie gegensätzlich, wenn dafür das Kochen an den Tagen davor um so mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber naja, man soll nicht alles hinterfragen.
Während dem Essen haben wir traditionelle, japanische Musik gehört und zum Frühstück Japanischen Sake getrunken.
Danach hat meine Gastmutter mir ihren alten, wunderschönen Kimono angezogen. Das hat eine gute Stunde gedauert! Zu dritt im Kimono sind wir dann zum nächsten Tempel gelaufen und haben Hatsumode gemacht. So nennt man das erste Mal beten im neuen Jahr. Nach einem Fotoshooting am Fluss sind wir zum nächsten Einkaufszentrum gelaufen und haben die Leute im Kimono gezählt – es waren 2. Meine Gasteltern meinten die Japanische Kultur ginge immer mehr verloren. Der Religiöse Aspekt an Neujahr rutscht in den Hintergrund, die jungen Leute wissen nicht mehr wie man einen Kimono anzieht und zum Tempel gehen sie wohl auch nicht mehr…
An Neujahr wollen alle sogenannte Fukubukuros (Wundertüten) von allen möglichen Läden ergattern, da gibts wohl viele Schnäppchen. Deshalb war das Einkaufszentrum proppenvoll. Wir sind dann noch bei Starbucks verweilt und haben uns über die Reise nach Takayama unterhalten.
Am 2. Januar sind wir dann noch in die Tempelstadt Kamakura und haben nochmal gebetet! Das war total eindrücklich, so viele Menschen auf einem Haufen die beten, Japanische Musik im Hintergrund und der Duft von Mochis. (Welche vorzüglich an Neujahr gegessen werden. Ich konnte die danach echt nicht mehr sehen) Schokoladen-Kroketten und Pinke Schokobananen gabs auch noch!
Das waren echt sehr ruhige aber dennoch interessante Tage!
Liebe Sophia,
mal wider toll geschrieben. Es ist schön dass man immer mal lesen kann wie es dir ergeht. Hast Du ein Bild von dir im Kimono?
Ich muss gestehen ich habe etwas schwierigkeiten mir vorzustellen, dass du stundenlang in der Küche Gemüse schnibbelst. Sind ja ganz neue Seiten an dir 🙂
Ist eigentlich das Packet angekommen ?
lg
Papa
Hallooo! Die Fotos konnte ich bisher noch nicht hochladen, werde mir aber Morgen Zeit nehmen, meinen Blog upzudaten 🙂
Jaa das war total anstrengend 😀
Ist es, dankee <3
Sophia
Hallo mein Schatz
Schön, dass Du bei diesen Gasteltern das traditionelle Japan kennenlernen durftest! Ich finde es grossartig, wie Du in alle Bräuche und Traditionen eingeführt wurdest. Das sind sicherlich einmalige Eindrücke, die Du Dein Leben lang in Deinem Herzen tragen wirst. Schön, dass Du beim Kochen hilfst 🙂
Schade, dass die japanische Jugend diese Traditionen zum Teil nicht mehr pflegt. Im Kimono siehst du echt schon sehr japanisch aus! Steht Dir sehr gut, kannst Du einen mitbringen? Dazu musst Du natürlich auch das Binden üben…
In Liebe
Mama
Das stimmt, danke Mama!
So ein Kimono ist halt echt schweinsteuer, weiss nicht obs wert ist einen zu kaufen – wann trag ich den? 😀 Yukata wär vielleicht besser! Und nichtmal die meisten Japaner können den binden, aber mit Hilfe von Youtube sollte das klappen!
Sophia